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LB 47 Kasachstan
Kasachstan ist ein Land der Gegensätze. Das flächenmäßig neuntgrößte Land der Erde war essentieller Bestandteil der alten Seidenstraße und ist auch heute noch zentrales Bindeglied zwischen Europa und Asien. Das wirtschaftliche Wachstum – in erster Linie bedingt durch die fossilen Ressourcen – zeigt sich beispielsweise an Astana, das seit 1997 die Hauptstadt des Landes ist. Die moderne Metropole mit Hochhäusern, Parks und zahlreichen Einkaufszentren steht im Kontrast zu der unbebauten weiten Steppenlandschaft Kasachstans.
In der zentralasiatischen Republik leben nicht nur mehr als hundert verschiedene ethnische Gruppen, sondern auch verschiedene Religionsgemeinschaften ohne größere Konflikte zusammen; die muslimische Bevölkerung stellt dabei die Mehrheit dar. Die 2006 eröffnete „Pyramide des Friedens und der Eintracht“ in der Hauptstadt Astana (2019 in Nur-Sultan umbenannt) soll diese ethnische und religiöse Diversität symbolisieren. Mit dem seit 2003 alle drei Jahre stattfindenden Kongress der Weltreligionen versucht Kasachstan, einen Dialog zwischen Religionsgruppen zu initiieren, um damit Lösungsansätze für globale Fragen zu erörtern. Auch die kasachische Verfassung verweist auf soziale Harmonie und politische Stabilität.
Obwohl die Rahmenbedingungen für die freie Religionsausübung gegeben sind, entstehen regelmäßig Konflikte. Durch vereinzelte islamistische Terroranschläge vornehmlich in den Großstädten des Landes wird die Diskussion über Religionsfreiheit immer wieder angestoßen. Auf die Anschläge im Jahr 2011 folgten beispielsweise Gesetze, die eine verbesserte Sicherheitslage gewährleisten und der Bevölkerung Schutz vor religiösem Extremismus bieten sollten. Jedoch werden die Bestimmungen realpolitisch so ausgelegt, dass es zu Einschränkungen der Religionsfreiheit kommt. Insbesondere kleinere religiöse Gruppierungen, die nicht über einen breiten organisatorischen Rahmen verfügen, sind von diesen Gesetzen betroffen. Sie befürchten, ihre Registrierung zu verlieren. Ohne die Registrierung als offiziell anerkannte Religion des Staates folgen weitere Konsequenzen, welche die religiösen Praktiken einschränken, verbieten oder unter Strafe stellen. So entsteht zunehmend eine Kluft zwischen der weitreichend säkularen Regierung und der Bevölkerung, die vorwiegend religiös geprägt ist. Hier zeigt sich die Notwendigkeit, einen befriedigenden Ausgleich zwischen den Sicherheitsinteressen des Staates und den Bedürfnissen eines wachsenden Teils der Bevölkerung herzustellen, die den jeweiligen Glauben leben möchte.
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