LB 52 Indonesien

Indonesien ist mit seinen mehr als 17.000 Inseln der größte Inselstaat der Welt. Die südostasiatische Nation ist darüber hinaus das Land mit der weltweit größten Anzahl an Muslimen. Mehr als 86 Prozent der knapp 270 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Archipels sind muslimischen Glaubens. Lange Zeit galt Indonesien als Vorzeigeland mit Blick auf das Zusammenleben von Angehörigen unterschiedlicher Religionsgemeinschaften. Seit einigen Jahren gewinnen jedoch islamistische Strömungen an Einfluss.

Zum zurückliegenden Jahreswechsel wurde die Gefahr durch den religiösen Extremismus in besonderer Weisesichtbar: Sowohl der indonesische Staat als auch zivilgesellschaftliche Organisationen im Land ergriffen während des Weihnachts- und Neujahrsfestes besondere Sicherheitsmaßnahmen, um die Besucherinnen und Besucher christlicher Kirchen zu schützen. Denn in den vergangenen Jahren wurden christliche Gotteshäuser wiederholt zum Ziel islamistisch motivierter Anschläge. Zugleich zeigte sich in diesen Tagen eine besondere interreligiöse Solidarität: In einigen Regionen unterstützte eine große Anzahl muslimischer Jugendlicher zum wiederholten Male die örtlichen Sicherheitskräfte bei der Bewachung christlicher Gotteshäuser.

Wird die Lage der Religionsfreiheit in Indonesien untersucht, so spielen nicht nur islamistische Anschläge eine Rolle. Auch die Blasphemiegesetzgebung im Land sorgt immer wieder international für Aufsehen. Insbesondere den Fall „Ahok“ werten Beobachter als Beleg für den zunehmenden Einfluss eines radikalen Islam in Indonesien. Als erster Christ hatte Basuki Tjahaja Purnama, bekannt als Ahok, das Amt des Gouverneurs von Jakarta bekleidet. Im Mai 2017 verurteilte ein Gericht ihn wegen angeblicher Beleidigung des Koran zu zwei Jahren Haft.

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