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LB 48 Thailand
Die zum Teil höchst gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den sogenannten „Rothemden“ und „Gelbhemden“ im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, der Tsunami mit den zahlreichen Todesopfern am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004, der Militärputsch vom 22. Mai 2014, der Tod des sieben Jahrzehnte regierenden Königs Rama IX. Bhumipol am 13. Oktober 2016 und die Krönungsfeierlichkeiten für seinen Sohn und Nachfolger als Rama X. Maha Wachiralongkon im Mai 2019 haben das südostasiatische Königreich in diesem Jahrhundert mehrfach in die europäische Nachrichtenwelt gebracht. Als Urlaubsparadies und Tourismusziel hat das Land im Jahr 2017 rund 850.000 Besucher aus Deutschland angezogen – mit steigender Tendenz.
Der Buddhismus – verbunden mit lokaler Volksreligiosität, die teilweise vorbuddhistische Wurzeln hat – prägt seit langem die Kultur des Landes und ist eine der tragenden Säulen der nationalen Ideologie. Er hat eine bevorzugte Stellung gegenüber anderen Religionen inne und prägt trotz Säkularisierungstendenzen immer noch maßgeblich den gesellschaftlichen Alltag. Für das Christentum und den Islam hat dies zur Folge, dass beide Religionen unter ethnischen Thai kaum Fuß fassen können. Die buddhistische Religionszugehörigkeit gilt für viele Thai weiter als nicht zu hinterfragendes Identitätsmerkmal. Diese Situation bringt mit sich, dass christliche Kirchen fast nur jene Bevölkerungsgruppen im Land erfolgreich erreichen, die außerhalb der „Thai-Elite“ stehen, und dass der Islam hauptsächlich unter der malaiischen Bevölkerung des Landes verbreitet ist.
Durch dieses „Nebeneinander“ der Religionen sind massive Beschränkungen der Religionsfreiheit kaum zu beklagen. Da aber der Buddhismus allgegenwärtig ist und die Thai andere Religionen als Fremdkörper im Land empfinden, kommt es gelegentlich zu Versuchen, dem Buddhismus eine rechtliche Sonderstellung oder „positiv diskriminierende“ Behandlung einzuräumen, was auf Kosten anderer Religionsgemeinschaften geht. Das Verhältnis zwischen Buddhismus und Islam ist durch die ethnischen Konflikte im Süden des Landes, wo eine muslimisch-malaiische Bevölkerung die Mehrheit bildet, zwar angespannt, dies führt aber bislang nicht zu einer grundlegenden Einschränkung der Religionsfreiheit für Muslime.
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