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LB Myanmar
Die Machtübernahme durch das Militär am 1. Februar 2021 hat Myanmar in die Schlagzeilen der politischen Nachrichten gebracht. Durch den Putsch wurde die Zusammenkunft der Mitglieder des Parlaments verhindert, das im November 2020 mit einer überwältigenden Mehrheit für die NLD (National League for Democracy) gewählt worden war. Viele Einwohner Myanmars haben die illegitime Machtergreifung der Militärführung nicht akzeptiert und stellen sich seither mit Protesten und zivilem Ungehorsam gegen das Militär, das mit brutaler Harte auf die Demonstrationen reagiert.
Bereits im Jahr 2007 hatten massive Unruhen und Proteste buddhistischer Mönche die seit 1962 herrschende Militärdiktatur ins Wanken gebracht. Die Proteste waren zwar niedergeschlagen worden, hatten aber zu einem Referendum und einer neuen Verfassung (2008) geführt. Insbesondere nach den Wahlen im Jahr 2010 konnte ein vorsichtiger Demokratisierungsprozess beobachtet werden. Die gegenwärtige Situation scheint das Rad der Geschichte jedoch wieder weit zurückzudrehen und nicht nur bürgerliche Freiheiten und Menschenrechte massiv einzuschränken, sondern auch die im letzten Jahrzehnt aufkeimende Hoffnung auf eine materielle Verbesserung der Lebensbedingungen der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung zu zerstören.
Die Freiheiten, die der Demokratisierungsprozess mit sich gebracht hatte, ermöglichten es jedoch auch buddhistischen „Stimmungsmachern“, einen uniformen Buddhismus als die für die myanmarische Nation ausschließlich richtige Lehre zu propagieren und dadurch Muslime und Christen als Gefahrdung für die Einheit einer buddhistischen Nation in Misskredit zu bringen. Seit 2012 geschah dies zunächst unter der wortgewaltigen Führung des extremistischen buddhistischen Mönches Ashin Wirathu und ab dem folgenden Jahr in der sogenannten Ma-Ba-Tha-Bewegung. Daraus resultieren seither immer wieder Übergriffe auf nichtbuddhistische Menschen und Einrichtungen. Die Mischung aus Buddhismus und Nationalismus – kein neues Phänomen in der langen Geschichte des Landes – fuhrt dabei in manchen Landesteilen auch zu einem erneuten Erstarken der Kampfhandlungen zwischen ethnischen nichtbuddhistischen Gruppen und der staatlichen Armee, wovon die muslimischen Rohingyas im Westen Myanmars und die christlichen Kachin im Norden des Landes am stärksten betroffen sind.
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